Menschenwürdige und erfüllende Pflege – eine Frage der Einstellung

Dazu gehört es, sich an Arbeiten zu beteiligen, Spontanität leben zu dürfen, seinen Mitmenschen zu helfen und am Leben der Stadt teilhaben zu können. Mit einem Wort: Die Eden Alternative ist der erfolgreiche Versuch, den Heimcharakter von Pflegeeinrichtungen so weit wie möglich zurückzudrängen, und stattdessen das ganz normale Leben mit all seinen hellen und dunklen Momenten in den Vordergrund zu stellen.

Vor rund zehn Jahren hat im Lindauer Altenheim Maria-Martha-Stift mit dem Wechsel der Heimleitung ein umfassender Wandel in der Pflege und im Umgang mit Bewohnern – dement oder nicht – begonnen. Mittlerweile ist Heimleiterin Anke Franke gefragte Dozentin auf Fachtagungen und das Haus immer wieder Positivbeispiel in Fernsehreportagen. Dabei kostet der Heimplatz nicht mehr als ortsüblich, der Personalschlüssel ist der gleiche. Nur die Einstellung ist eine ganz andere, macht aber den großen Unterschied. Das Haus schreibt schwarze Zahlen, hat keinen Personalmangel zu beklagen und eine lange Warteliste.

Der Erfolg der Lindauer Einrichtung ist nicht nur an der konstanten Vollbe-legung objektiv messbar – die Menschen leben dort auch deutlich länger als der Durchschnitt in Altenheimen. Der Allgemeinzustand vieler Bewohner verbessert sich in der Regel nach Einzug ins Maria-Martha-Stift.

Das Konzept der Achtsamkeit im Rahmen der Eden Alternative umfasst jeden einzelnen Mitarbeiter – auch in Hauswirtschaft oder Verwaltung. Durch die grundsätzlich ruhigere und ausgeglichenere Stimmung im Haus sinkt der Medikamentenverbrauch unter den Bewohnern signifikant: Verabreichen Heime im bundesweiten Durchschnitt elf Medikamente, so sind es im Haus in Lindau lediglich fünf. Zufriedenere Bewohner bedeuten weniger Stress für die Mitarbeiter, was sich im Maria-Martha-Stift in einem für die Branche weit unterdurchschnittlichen Krankenstand und einer geringen Fluktuation niederschlägt.

Vor allem aber zeigt das Haus jeden Tag, dass mit der richtigen Einstellung menschenwürdige und erfüllende Pflege – sowohl für den Pflegebedürftigen als auch den Pflegenden – in unserem bestehenden System möglich ist. Die Erkenntnis dabei ist: Mehr Geld und mehr Personal ohne die entsprechende Haltung, lösen das Problem nicht.

Pressekontakt:
Anke Franke
Maria-Martha-Stift
Träger: Evang. Diakonie Lindau e.V.
Zwanziger Straße 20-26
88131 Lindau
Tel: 08382 / 299-0
E-Mail: franke@maria-martha-stift.de
Internet: www.maria-martha-stift.de  

Betreuer:
Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim