Essen „von Dahoam“ schmeckt auch vielen Verbrauchern immer mehr – doch kommt „regional“ denn überhaupt aus der Region? Internetrecherchen zu Hofläden, kleinen Handwerksbetrieben, Dorfläden oder regional einkaufenden Gastronomen sind aufwändig – und die auffindbaren Informationen oft sehr dürftig. Dabei wird Regionalität als zweitwichtigstes Kriterium für Kaufentscheidungen nach gutem Geschmack angegeben.
Die Mission: Kleine Betriebe bei der Digitalisierung helfen
Die Regiothek ist zunächst ein Online-Portal, das den Ursprung von Lebensmitteln bis ins Detail nachvollziehbar macht. Der Prototyp der Plattform ist seit Ende 2017 online und Betriebe können sich eintragen lassen. Mit einem ansprechenden Profil, gelisteten Produkten und sogar dem einen oder anderen Video zum Betrieb bringt die Regiothek „Licht in den bayerischen Lebensmitteldschungel“. Anbieter von Lebensmitteln – also Direktvermarkter, Handwerksbetriebe, Restaurants und kleine Läden – können mit wenigen Klicks ein Profil erstellen und sich der Öffentlichkeit präsentieren.
Das Besondere: Die Visualisierung von Wertschöpfungsketten
Dabei ist die Regiothek die erste Plattform überhaupt, die Daten über den Ursprung von Lebensmitteln zentralisiert sammelt, aufbereitet und öffentlich darstellt – ein schlagendes Argument gerade für unabhängige Betriebe, die „nichts zu verstecken“ haben. Denn was bei Industrie- und Massenproduktion als Betriebsgeheimnis geschützt wird, ist für die kleinen und sehr oft ökologisch zertifizierten Betriebe der Regiothek-Plattform für jedermann sichtbar: woher stammt das Rind, das sich in Gasthöfen der Umgebung wieder findet, oder wo das Mehl des niederbayerischen Dorfbäckers geerntet und gemahlen wird. Die Offenlegung der Lieferketten schafft Transparenz zwischen Anbietern und Verbrauchern. So lässt sich die regionale Kulinarik auch jenseits der Supermarktregale erschließen.
Der aktuelle Stand: Prototyp in Ostbayern
Die erste Version der Regiothek wurde Ende 2017 veröffentlicht. Bis Ende September wird der aktuelle Prototyp noch in Ostbayern (Passau und Umgebung) getestet und weiterentwickelt. Die große Resonanz und die letzten Erfolge beweisen, dass das Konzept gut ankommt. Neben der Auszeichnung „Gründer des Monats“ von der IHK Niederbayern erhält das Projekt seit April 2018 das FLÜGGE-Förderstipendium des Bayerischen Wirtschaftsministeriums für Existenzgründer und wurde vom 1.1.2017 bis 31.12.2107 durch das begehrte EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.
Die Vision: ein soziales Netzwerk für guten Geschmack
Die Vision der Regiothek ist es, qualitativ hochwertig hergestellte Produkte durch bewussten Konsum wieder ihren Weg in die Gesellschaft finden zu lassen. Das Großartige, das kleine Betriebe mit täglicher Hingabe und Leidenschaft vollbringen, wird sichtbar gemacht – und Verbraucher können sich direkt mit Anbietern vernetzen. Mittelfristig soll die Regiothek sich zu einem sozialen Netzwerk weiterentwickeln – die Ansätze dafür sind schon sichtbar: Auch Verbraucher können sich registrieren und Betrieben oder einzelnen Produkten folgen.
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