21.01.2016 | Inklusives Angebot des Freilichtmuseum Glentleiten

Freilichtmuseum Glentleiten bindet das Thema Inklusion in sein neues Präsentationskonzept ein

Mit Unterstützung der Bayerischen Sparkassenstiftung und den Vereinigten Sparkassen im Landkreis Weilheim i. OB beginnt die Neupräsentation des Wagnerhäusls aus Brandstätt (Lkr. Rosenheim). Das Haus wird ab dem Frühjahr nämlich als inklusives Angebot zur Verfügung stehen. Mittels Hörstationen und vieler tastbarer Objekte soll der Besuch des Gebäudes sowohl sehenden als auch blinden und sehbehinderten Besuchern begreifbar machen, wie das Leben in einem Kleinanwesen während der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war.

Inklusion meint, dass alle Menschen, egal ob mit oder ohne körperliche oder geistige Einschränkung, am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Für die Glentleiten ein Grund, sich verstärkt mit Barrierefreiheit und Co. auseinanderzusetzen. „Zwar wissen wir, dass unser Museumsgelände und die historischen Häuser nie gänzlich barrierefrei sein werden, doch können wir viele Dinge tun, um unser Museum zumindest ein Stück weit barriereärmer zu machen und somit auch Menschen mit Behinderung den Zugang zu erleichtern“, sagt Dr. Monika Kania-Schütz, die Leiterin der Einrichtung. Das Wagnerhäusl ist ein wichtiger Baustein auf diesem Weg. Alle Informationen werden den Besuchern über das so genannte 2-Sinne-Prinzip vermittelt. Erkundet beispielsweise ein Blinder das Haus, so nimmt er die Informationen auf, weil Tastsinn und Gehör den fehlenden bzw. eingeschränkten Sehsinn kompensieren. Deshalb dürfen im Wagnerhäusl alle Objekte berührt werden - anfassen ist also ausdrücklich erwünscht - und Audiostationen vertiefen Informationen. Texttafeln werden sowohl mit erhabenen und damit tastbaren Buchstaben als auch mit Blindenpunktschrift versehen sein.

Für die Finanzierung des Vorzeigeprojekts suchte das Freilichtmuseum einen Sponsor und fand ihn in der Bayerischen Sparkassenstiftung und den Vereinigten Sparkassen im Landkreis Weilheim i. OB. Das Projekt kostet insgesamt etwa 70.000 Euro. 20.000 Euro stammen von der Bayerischen Sparkassenstiftung, 10.000 Euro von den Vereinigten Sparkassen im Landkreis Weilheim i. OB. Beteiligt sind zudem der Freundeskreis Freilichtmuseum Südbayern, der Bezirk Oberbayern sowie die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund steht dem Museum darüber hinaus beratend zur Seite.

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