20.09.2016 | Tag der bayerischen Sparkassen auf dem 126. Zentral-Landwirtschaftsfest

Sparkassen - verlässliche Partner der Landwirtschaft auch in schwierigen Zeiten

Präsident Dr. Ulrich Netzer (links) mit dem Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl und der Hallertauer Hopfenkönigin Sabrina Schmalhofer

„Regional aufgestellte Sparkassen und regional aufgestellte Landwirte passen strategisch ausgezeichnet zusammen!“, so der Präsident des Sparkassenverbandes Bayern, Dr. Ulrich Netzer, anlässlich des „Tages der bayerischen Sparkassen“ auf dem Zentral-Landwirtschaftsfest, das mit 1.900 Gästen aus der Agrarwirtschaft sowie Betreuern der bayerischen Sparkassen gut besucht war. Netzer skizzierte Vielfalt und Leistungen der bayerischen Landwirtschaft für die Gesellschaft und zeigte Gemeinsamkeiten zu den Sparkassen auf. Die Sparkassen hätten sich im Laufe der langjährigen Zusammenarbeit darauf eingestellt, dass ihre Agrarkunden traditionell stark von politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig und regelmäßig zyklischen Schwankungen ausgesetzt seien und stünden auch in schwierigen Zeiten als verlässlicher Partner zur Seite. Bauernpräsident Walter Heidl führte aus, dass jeder siebte Arbeitsplatz in Bayern an der Landwirtschaft mit den vor- und nachgelagerten Unternehmen hänge. Bauern und Sparkassen stärkten die Wirtschaftskraft gerade in den ländlichen Räumen.

Ulrich Netzer stellte die Gemeinsamkeiten landwirtschaftlicher Betriebe und den im Gegensatz zu Großbanken kleinteilig strukturierten Sparkassen in Bayern heraus. Dezentral verortet, leisteten beide ihren Beitrag für die Regionen Bayerns und die Gesellschaft. Dabei ging er insbesondere auf die Europapolitik ein: Bei den Landwirten sei es der Verfall für Erzeugerpreise, bei den Sparkassen der Verfall des Zinses über die Politik der Europäischen Zentralbank, der dazu führe, dass man das traditionelle Geschäftsmodell neu überdenken müsse. Als zusätzliche Belastung sowohl auf den Agrar-, als auch auf den Finanzsektor, wirke sich die Flut europäischer Regulierungsvorschriften aus. In der Konsequenz führe sie in beiden Sektoren nicht nur zu Zusatzkosten, sondern zu einem Zwang zu größeren Einheiten. Netzer plädierte für den Erhalt entsprechender Handlungsspielräume im Rahmen der Subsidiarität und damit für ein Europa, in dem auch in Zukunft dezentral aufgestellte Sparkassen sowie kleine Bergbauernhöfe Platz fänden. Die Sparkassen in Bayern hätten somit schon aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten großes Verständnis für die Nöte und Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Betriebe. Gemeinsam mit den Verbundpartnern der Sparkassen-Finanzgruppe unterstütze man die Agrarkunden auch in schwierigen Zeiten in Sachen öffentliche Fördermittel, mit passenden Finanzierungs- oder Leasingangeboten für Investitionen, mit einer ganzheitlichen Vermögensberatung und der Absicherung von Hof, Arbeitskraft und Ernte.

Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes und Veranstalter des ZLF Walter Heidl ging auf die Ursachen für die anhaltend niedrigen Preise für Milch, Getreide, Fleisch und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse ein: „Der niedrige Ölpreis, die stotternde Weltwirtschaft, volle Getreidelager, das Russland-Embargo – die Ursachen der aktuellen Preismisere haben größtenteils globale Ursachen. Doch ein Blick in die aktuellen Prospekte der großen Supermarktketten mit all den Super-Sonderangeboten und Rabattaktionen genügt, um zu verstehen: Die großen Handelskonzerne sind vielleicht nicht schuld an dieser Situation, aber sie nutzen die Lage gnadenlos aus und drücken die Preise sogar noch zusätzlich“, sagte Heidl. Vom Bundeskartellamt und der Politik fordert Heidl ein konsequentes Durchgreifen gegen die Übermacht des Lebensmittelhandels. „Die hochwertigen Produkte von bayerischen Bauernhöfen dürfen nicht länger zu Dumpingpreisen verramscht werden!“ Der Staat habe sich in den letzten Jahren zwar Schritt für Schritt aus der Marktregulierung zurückgezogen. Das heiße aber nicht, dass Politik und Gesellschaft einfach zuschauen dürften, wie die Bauernhöfe vor unserer Haustüre zugrunde gerichtet werden, so der Bauernpräsident. Gerade in diesen schwierigeren Zeiten sei es wichtig, verlässliche Partner wie die bayerischen Sparkassen zu haben. Die oft langjährigen Geschäftsbeziehungen seien ein stabilisierender Faktor für die bäuerlichen Betriebe.

Abschließend stellte die Hallertauer Hopfenkönigin 2016 und Sparkassenfachwirtin Sabrina Schmalhofer, die Sparkassen als regionale Begleiter der Landwirte heraus. Bei Investitionen, in schlechten Jahren oder bei finanziellen Engpässen stünden sie zuverlässig zur Seite, wenn es darum ginge, die Existenz der Familienbetriebe zu sichern und die Tradition der Hallertau zu bewahren.