31.05.2017 | Neues EU-Reflexionspapier zur Wirtschafts- und Währungsunion

Netzer: „Wirksame Einlagensicherung heißt Verantwortung übernehmen“

„Ein starkes Europa baut auf die Übernahme von Verantwortung bei allen Mitgliedern“, so Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern anlässlich der Diskussion über die Weiterentwicklung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Dass das heute vorgelegte Reflexionspapier der EU-Kommission noch immer von einer zentralen Europäischen Einlagensicherung spricht, könne daher nicht zielführend sein. Netzer betont erneut: „Statt das System zu stärken, würde eine solche Haftungsgemeinschaft Fehlanreize setzen.“

Die bereits bestehende EU-Einlagensicherungsrichtlinie muss laut Netzer zunächst in allen Mitgliedstaaten vollständig umgesetzt und angewendet werden. Darüber hinausgehende und neue Diskussionen über ein zentrales europäisches Einlagensicherungssystem widersprechen der Eigenverantwortung und wirken kontraproduktiv, da sie das Vertrauen in das Banksystem erheblich belasten.

Die wirtschaftliche Kraft eines wettbewerbsfähigen Europas komme aus der Verantwortlichkeit vor Ort für leistungsfähige regionale Kreisläufe in den Mitgliedsländern in Verbindung mit der intensiven wirtschaftspolitischen Kooperation der Mitgliedstaaten, so Netzer: “Neue übergreifende Umverteilungsmechanismen wie eine zentrale Einlagensicherung aber überfordern die Europäische Gemeinschaft.“

Das gemeinsame Positionspapier der bayerischen Bankenverbände und Kammern gegen die Brüsseler Pläne für ein europäisches Sicherungssystem für Bankeinlagen finden Sie hier.