07.07.2017 | EU-Außenminister für Abbau Leistungsgestörter Kredite

Sparkassen in Bayern haben ihre Kredite im Griff

Die EU-Finanzminister dringen anhand eines umfangreichen Aktionsplanes auf einen zügigen Abbau fauler Kredite in Bankbilanzen. Betroffen von den Plänen zur vermehrten Meldung von Kreditdaten wären auch kleine, regionale Banken wie die Sparkassen.

Der angedachte Aktionsplan verfolgt das Ziel, den Umfang „leistungsgestörter Kredite auf ein nachhaltig niedriges Niveau“ zu bringen. Hierzu ist vor allem eine Erweiterung aufsichtlicher Maßnahmen, sprich: der bisher ohnehin schon umfangreichen Meldeverpflichtungen der Banken an nationale Aufsichtsbehörden, vorgesehen.

Dieses Vorhaben bereitet uns aus zweierlei Gründen Bauchschmerzen“, so Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern. „In Zeiten allgemeiner Erkenntnis, dass gerade kleine regionale Banken schon jetzt von Überregulierung geplagt sind, kann ich dieses Vorhaben nur schwer nachvollziehen. Denn ein Aktionsplan mit weiteren Meldeverpflichtungen würde ganz klar die Verhältnismäßigkeitsdebatte zur Entlastung kleiner Institute konterkarieren, die wir derzeit hochoffiziell mit dem Modell der Small and simple banking box diskutieren“.

Laut Netzer müssten den nationalen Aufsichten bislang schon ausreichend Daten zur Sicherung der Finanzmarktstabilität vorliegen. „Wir zweifeln wiederholt Aufwand und Nutzen solcher Datenmeldungen an“. Darüber hinaus wies Netzer darauf hin, dass die Sparkassen gemeinhin ihre „Kredite im Griff“ hätten. „Seit Jahren haben die Sparkassen in Bayern wenig bis null Abschreibungsbedarf in ihrem Kreditgeschäft. Jetzt wieder vermehrt tausende Einzelkreditdaten an die Aufsicht zu schicken, wäre sinnloser Mehraufwand“.