27.10.2017 |
Weltspartag 30. Oktober 2017: Europas Niedrigzins- und Geldpolitik ist größte Sorge
Vertrauen zu den Sparkassen weiterhin am stärksten
Die Mehrheit der bayerischen Bürger fühlt sich offenbar finanziell gut aufgestellt, denn 60 Prozent sind (sehr) zufrieden mit ihrer persönlichen Finanzlage. Mehr als die Hälfte der Bürger im Freistaat sorgt sich allerdings um seine Möglichkeiten zur Ersparnisbildung. Grund dafür ist die aktuelle Geldpolitik. 70 Prozent der Bayern halten deshalb eine baldige europäische Zinswende für angebracht. Die erfreuliche Botschaft: Im Vergleich zum letzten Jahr sparen über alle Alters- und Einkommensklassen hinweg mehr Menschen fürs Alter. Schließlich zeigt die Studie, dass nicht nur die Sparkassen das höchste Vertrauen in der Bevölkerung genießen, sondern mit ihnen auch die Datensicherheit innerhalb der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe.
Dies sind Stimmungsbilder aus dem diesjährigen Vermögensbarometer, das der Deutsche Sparkassen- und Giroverband traditionell zum Weltspartag durchführt: Was bewegt die Menschen im Umgang mit ihrem Geld und welche Sorgen treiben sie um?
Die Bayern schauen demnach deutlich positiver in die Zukunft als die Bundesbürger. Jeder Zweite im Freistaat empfindet in Zeiten von Niedrigzinsen die Immobilie als ideale Geldanlage; Investment- und Immobilienfonds sind die zweite Wahl – allerdings mit großem Abstand. Über 80 Prozent der Bayern halten in finanziellen Dingen eine Beratung durch ein Kreditinstitut für (sehr) wichtig, die Honorarberatung hingegen für nicht sinnvoll und sogar sozial ungerecht. Erstaunlich ist, dass 35 Prozent der bayerischen Bürger keine vermögenswirksamen Leistungen in Anspruch nehmen, wobei nur 2 Prozent der Befragten angeben, von diesem Geldgeschenk ihres Arbeitsgebers nichts zu wissen. Positiv ist, dass offenbar mehr Bürger im Freistaat den Wert des Sparens für eine auskömmliche Alterssicherung erkannt haben. Waren es im letzten Jahr noch knapp 30 Prozent, die nicht sparen konnten oder wollten, so sind es heuer nur noch gut 14 Prozent. Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern: „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die aber aus meiner Sicht vom Staat mit einem klaren Signal zu Gunsten der Vorsorge vorangetrieben werden muss. Das heißt: Reform des Vermögensbildungsgesetzes, damit mehr Menschen in den Genuss einer Sparförderung kommen. Die Einkommensgrenzen und Anlagehöchstbeträge sind auf dem Stand von 1998. Sie müssen, gemeinsam mit den Fördersätzen, endlich an die aktuelle Preis- und Einkommensentwicklung angepasst werden“.