„Insbesondere dann, wenn nicht absehbar ist, welche Entwicklung die Wirtschaftswelt nimmt, entscheiden sich die Kunden in den Regionen umso deutlicher für die Sparkassen: Sie wissen, dass sie auf die Sparkassen zählen können und revanchieren sich mit Vertrauen in unsere Produkte und Dienstleistungen,“ stellte Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, heute in München fest.
Damit gelang es den bayerischen Sparkassen, ihren Kurs stabil fortzusetzen. Sie schlossen auch das Geschäftsjahr 2018 wieder erfolgreich ab, obwohl sich der Druck aus Niedrigzinspolitik, Regulierungsfülle und Digitalisierung weiter verdichtet hat. Die Institute haben ihr Kundengeschäft stark ausgebaut, Kredit- und Einlagevolumen sind erneut überdurchschnittlich gewachsen. Netzer erklärte: „Auch wenn sich der konjunkturelle Ausblick eintrübt, sind doch die bayerischen Unternehmen weiterhin überaus agil. Die Kreditnachfrage ist auf Rekordhöhe, der Mittelstand handelt optimistisch. Angesichts der Börsenschwäche zum Jahresende und der Verengung der Immobilienmärkte sind gleichzeitig auch die Sichteinlagen der bayerischen Sparkassen 2018 wieder stark angestiegen. Infolge des Mangels an rentierlichen Anlagemöglichkeiten parken viele Kunden ihre Ersparnisse in täglich fälligen Geldern mit geringster Verzinsung.“
Das Wachstum im operativen Geschäft findet aufgrund der Zinssituation abermals wenig Niederschlag im Ertrag der bayerischen Sparkassen. Im Jahresergebnis zeigen sich die Belastungen aus erneut rückläufigen Zinsüberschüssen. Dass sich die Spuren der EZB-Geldpolitik nicht tiefer graben, verhindern die Sparkassen jedoch durch wirksame Maßnahmen in Vertrieb, Kundenbindung und Kostenmanagement. Netzer dazu: „Die Sparkassen-Finanzgruppe zeigt Kondition und Anpassungsfähigkeit in diesem finanzwirtschaftlichen Langstreckenlauf. Wir sind fest entschlossen, unseren Kunden auch künftig erster Ansprechpartner in finanziellen Fragen zu bleiben. Dabei verbinden wir das klassische Bankgeschäft in den bayerischen Regionen mit der modernen Plattformökonomie.“
Geschäftszahlen 2018
Instant Payment / Echtzeit-Überweisung
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Ein Erfolgsmodell der Sparkassen ist auch das zur Jahresmitte 2018 flächendeckend eingeführte europäische Echtzeit-Überweisungsverfahren „Instant Payment“, das parallel zur SEPA-Standardüberweisung eingesetzt wird. Innerhalb von 10 Sekunden werden dabei Transaktionen ausgeführt, die sonst durch Zeitverzug auch Verzögerungen im gegenläufigen Warengeschäft bedingen. Onlineüberweisungen laufen direkt zwischen Sender und
Empfänger.„Instant Payment wird mittelfristig viele zwischengeschaltete Zahlungsverfahren überflüssig machen, die heute noch Händler und Kunden belasten,“ so Schmautz. „2018 wurden in der Sparkassen-Finanzgruppe bereits über 6,2 Millionen Instant Payments ausgeführt, Tendenz steigend.“
Instant Payments funktionieren auch bei Geldsendungen von Handy zu Handy per „Kwitt“. Überweisungen werden auch hier in Echtzeit durchgeführt – auf dem Empfängerkonto kommt sofort Geld an, nicht nur eine Ankündigung. Nach gut zwei Jahren am Markt hat Kwitt inzwischen rund 1,2 Millionen Nutzer, wächst weiter dynamisch und ist damit eines der erfolgreichsten Angebote im mobilen Bezahlverkehr in Deutschland.
Ausblick
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Die bayerischen Sparkassen entwickeln sich erfolgreich. Doch sie sind seit Jahren mit denselben herausfordernden Themenkomplexen konfrontiert und das wird sich 2019 noch verstärken: Die regionalen Sparkassen stehen unter internationalem Druck – sei es durch die Geldpolitik, die Bankenregulierung oder die digitalen Entwicklungen. Netzer erläuterte: „Die international ausgerichtete EZB-Niedrigzinspolitik scheint kein Ende zu nehmen – die regionalen Sparkassen schultern die bitteren Auswirkungen. Die Bankenregulierung schießt über das Ziel hinaus – die Privatkunden der Sparkassen verzweifeln am gut gemeinten Verbraucherschutz, die Firmenkunden müssen durch die Finalisierung des Regelwerks Basel III verteuerte Finanzierungskonditionen fürchten. Die Internetgiganten aus USA und China sind aufgebrochen, um auch die europäischen Märkte zu erobern – die regionalen Sparkassen müssen sehen, wie sie ihre Marktposition angesichts der globalen Monopolisten verteidigen.“
Dass die Sparkassen angesichts dieser Herausforderungen für die Zukunft viele Energien durch die extrem detaillierte und im Ursprung an die internationalen Großbanken gerichtete Bankenregulierung verlieren, bedauerte Netzer sehr. „Regulatorik und Aufsicht binden seit Jahren unglaublich viele Kräfte in unseren Sparkassen. Die zeitliche Dichte und die Detailtiefe von Regulierungsmaßnahmen lässt die Mitarbeiter angesichts einzuführender Maßnahmen und Meldepflichten oftmals atemlos zurück,“ warnte Netzer. Auch die Kunden der bayerischen Sparkassen brächten oft wenig Verständnis für manche überschießende Maßnahmen im Verbraucherschutz auf.
Die Sparkassen und ihre Verbundpartner mit zinsabhängigen Geschäftsmodellen stehen gerade in Zeiten der Niedrig- bis Negativzinsen besonders unter Druck. Sie richten auch deshalb ihr Augenmerk auf alle Möglichkeiten zur Hebung von Effizienzvorteilen. Netzer forderte daher auch die eigene Finanzgruppe auf, brachliegende Potenziale bald zu heben: „Die heutigen Strukturen reichen nicht in die weite Zukunft. Es gilt, sich so aufzustellen, dass wir Kundennutzen und Marktchancen maximieren.“ Es bestehe die Notwendigkeit zur Konsolidierung in der Sparkassen-Finanzgruppe, denn die Zeiten, in denen man sich Redundanzen leisten konnte, gingen dem Ende zu. Er
betonte jedoch, dass sich der Konsolidierungsprozess in der Diskussion der jeweiligen Eigentümer entwickeln müsse, damit die Lösung letztlich zu überzeugen vermöge: „Dabei müssen Interessen ausgeglichen und Widerstände überwunden werden. Denn ein solches Vorhaben birgt immer auch die Gefahr, am Ende zu scheitern. Das können, dürfen und wollen wir uns aber nicht leisten.“
Netzer führte weiter aus: „Mit der Nord/LB ist zum wiederholten Male eine Landesbank in Schieflage geraten. Die bayerischen Sparkassen tragen ihren Anteil von bis zu 68 Millionen Euro an der Deckung des Kapitalbedarfs der Nord/LB. Sie sind sich bewusst, welche Rolle eine starke Sparkassen-Finanzgruppe für Deutschland und für den Freistaat spielt. Deshalb sind sie konstruktiver Partner bei allen Weiterentwicklungen, die die Strukturen der Sparkassen-Finanzgruppe zukunftsfest machen.“
Bei allen anstehenden Strukturfragen bleibe aber unumstößlich, dass im Mittelpunkt aller Anstrengungen der Sparkassen immer ihre Kunden und deren Wünsche stehen. Netzer resümierte: „Alle Maßnahmen dienen dem Ziel, das Vertrauen und die Partnerschaft mit unseren Kunden in den bayerischen Regionen zu festigen. Sparkassen sind verlässliche, zukunftstüchtige Finanzdienstleister und regionale Partner, das macht ihren Erfolg aus.“
Entwicklungen: Sparkassenstruktur und Filialnetz
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Mit der digitalen Transformation hat sich die Struktur der Sparkassen in den vergangenen Jahrzehnten Schritt für Schritt verändert. Während Standard-Servicetätigkeiten in den Filialen immer mehr in den Hintergrund treten, steigt gleichzeitig die sehr konkrete Kundennachfrage nach hochwertiger Beratung. Hatte eine Sparkasse in den achtziger Jahren noch manchmal den Charakter eines Verwaltungs- und Servicebüros mit vielen Abwicklungsaufgaben, so wird sie demnächst ihre Transformation zur schlanken, kundenzentrierten Einheit, die sich individuell den speziellen Beratungsanliegen ihrer Kunden widmet, durchlaufen haben. Weil immer mehr Kunden ihre Standard-Bankgeschäfte online abwickeln, haben viele bayerische Sparkassen ihr Geschäftsstellennetz umgebaut und die Kompetenz in Filialen zusammengezogen, erklärte Schmautz: „Die gestiegenen Kundenerwartungen an die Qualität der Beratung erfordern meist ein Team von Fachleuten. Das können Kleinstfilialen nicht leisten.“Die 65 bayerischen Sparkassen betreiben dennoch ein dichtes Netz von 2.260 Geschäftsstellen (2017: 2.349), 572 Selbstbedienungs-Geschäftsstellen (2017: 531) und 3.679 Geldautomaten (2017: 3.713; zusätzlich über 3.500 Cash-back-Stellen im bayerischen Einzelhandel). Damit bleiben sie stark in der Fläche präsent.
Digitaler Finanzbericht
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Eine wichtige digitale Neuerung für Firmenkunden wurde weiterhin seit April 2018 mit dem „Digitalen Finanzbericht“ etabliert. Gewerbliche Kreditkunden können jetzt ihren Jahresabschluss bei ihrer Sparkasse – wie gesetzlich vorgegeben – elektronisch einreichen. Die Kunden wie auch die
Sparkassen sparen dadurch Zeit, denn bisher wurden die Daten bei den Kunden aus elektronischen Systemen ausgelesen und gedruckt, um dann bei der Sparkasse wieder manuell eingegeben zu werden.Roland Schmautz erläuterte: „Zwei Drittel der bayerischen Sparkassen haben die elektronischen Übertragungskanäle bereits geöffnet und berichten über eine deutliche Effizienzverbesserung und damit auch die Einsparung von Mitarbeiterkapazitäten.“
Firmenkunden Online-Kredit in 2 Minuten
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Der Großteil der Unternehmer und Gewerbekunden wünscht sich, dass der mediale Kanal mindestens gleichberechtigt sein soll mit dem stationären: 78 Prozent der bayerischen Sparkassen-Konten im Geschäftsgiroverkehr (und damit rund 20 Prozent mehr als im Privatgiroverkehr) haben bereits heute Online-Zugang. Diesen kleinen und mittleren Unternehmen schnell und vor allem unbürokratisch Finanzierungen zu ermöglichen, ist das zentrale Anliegen einer neuen Initiative der Sparkassen. „Wer schnell Ersatz für eine defekte Maschine braucht, will eine rasche Kreditentscheidung um sich wieder auf sein eigentliches Geschäft zu konzentrieren,“ erläuterte Schmautz. „Einige Sparkassen starten deshalb noch in diesem Jahr mit dem Angebot eines in 2 Minuten komplett online abschlussfähigen Unternehmenskredits bis 50.000 Euro, bei dem alle Schritte standardisiert und digital unterstützt sind. Gerade Gewerbetreibende, Handwerker oder kleinere Einzelhändler, die meist inhabergeführt sind, profitieren von einer solchen Lösung.“
Firmenkunden-Lösungen
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Wo von digitaler Transformation im Banking gesprochen wird, ist meist vor allem das Privatkundengeschäft gemeint. Die Sparkassen richten ihren Fokus aber verstärkt auch auf die mittelständische Wirtschaft, um den Kundenanforderungen an Qualität, Effizienz und Komfort bestmöglich zu entsprechen. Auch im Firmenkundengeschäft gilt dabei, dass digitale Instrumente die persönliche Beratung nie vollständig ersetzen können. „Doch die Trennlinie zwischen Online- und Offline-Welt verschwimmt auch hier zusehends, auch Firmenkunden wählen für jedes Vorhaben den jeweils passenden Servicekanal,“ so Schmautz.
Entwicklungen: Multibankenfähigkeit und Finanz-Plattform
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Seit Sommer 2018 präsentiert sich außerdem das Online-Banking bei bereits vier von fünf bayerischen Sparkassen neu: Konten anderer Kreditinstitute können integriert werden, die Sparkassen öffnen die Fenster zu Konten außerhalb der Finanzgruppe. Denn wie bisher die Sparkassen-App ist jetzt auch das klassische Online-Banking mit Schnittstellen ausgerüstet, die es erlauben, mit Zustimmung des Kunden Daten aus seinen Konten bei anderen Kreditinstituten einzuspielen. Schmautz betonte: „Die europäische Finanzmarktregulierung PSD II (Payment Service Directive) eröffnet also auch Spielräume. Durch die zu öffnenden Schnittstellen können wir unsere Internet-Filiale als Drehscheibe etablieren, auf der Kunden alle ihre Finanzgeschäfte im Blick behalten, auch wenn sie bei anderen Kreditinstituten geführt werden.“ Dazu werden perspektivisch nicht nur Leserechte genutzt, es können dann auch Zahlungen bei anderen Kreditinstituten ausgelöst werden. Schmautz: „Das ist der Grundstein für eine Finanz-Plattform, mit der unsere Kunden all ihre Finanzgeschäfte und noch mehr am gleichen Ort erledigen.“
Eine Finanz-Plattform alskomplette Online-Drehscheibe für alle Finanz­vorgänge eines Kunden entsteht derzeit als Zusammenführung der multi­bankenfähigen Internet-Filiale mit Zahlungsauslöse-Option, e-Safe und ‑Postfach, der Sparkassen-Smartphone-App, dem künftigen Identitätsdienst YES sowie Angeboten anderer Partner aus der Sparkassen-Finanzgruppe wie Versicherern oder Bausparkassen. „2019 ist ein evolutionäres Jahr. Wir sind dabei, das komplette ‚personal finance management‘ in ein ‚Ökosystem Sparkasse‘ zu integrieren“, berichtete Schmautz. „Sicherheit und Datenschutz sind dabei Grundbausteine unserer Systeme.“
Bayerische Sparkassen: Steigende Kreditnachfrage
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Der Kreditvergabespielraum ist damit nicht ausgereizt. Der weiter steigenden Kreditnachfrage steht ausreichend Liquidität auf Sparkassenseite gegenüber. Im Jahr 2018 wurden neue Darlehen in Höhe von 16,1 Milliarden Euro an Unternehmen und Selbstständige zugesagt. Das sind 7,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Netzer dazu: „Wir sehen natürlich, dass sich die konjunkturellen Aussichten perspektivisch eintrüben, doch unsere Unternehmen sind weiterhin agil unterwegs. Die Sparkassen bleiben dabei ihre leistungsfähigen Begleiter.“
| 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
Darlehenszusagen Unternehmen (in Mrd. €) | 11,7 | 13,7 | 13,8 | 15,1 | 16,1 |
Veränd. ggü. Vorjahr | +2,5 % | +17,8 % | +0,6 % | +9,1 % | +7,1 % |
Kontaktlos und mobil Bezahlen
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4,7 Millionen (73,7 Prozent)der Girokarten von bayerischen Sparkassen sind bereits heute für das kontaktlose Bezahlen ausgerüstet, 2018 wurden damit bereits rund 23 Millionen Kontaktlos-Transaktionen ausgeführt. Die Sparkassen bringen damit eine neue Variante des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in die Breite. Schmautz erläuterte: “Es wird jetzt zusehends gängige Praxis, an Scanner-Kassen kontaktlos – ohne die Karte einzustecken– zu bezahlen. Wir nutzen damit die vorhandene breite Infrastruktur für Kartenzahlung, damit unsere Kunden noch rascher und bequemer bezahlen können – unter 25 Euro muss man nur die Karte ans Terminal halten, eine PIN-Eingabe entfällt.“
Mitte 2018 haben die Sparkassen den nächsten Schritt in Angriff genommen und bieten ihren Kunden jetzt auch das mobile Bezahlen per Smartphone an: „Der Chip auf der Plastikkarte der GiroCard oder der Kreditkarte wandert quasi ins Handy der Kunden und wird dort über eine App angesteuert. Das Smartphone wird so zur digitalen Geldbörse. Kunden können bei jedem Bezahlvorgang entscheiden, ob sie die GiroCard oder das vielleicht schneller greifbare Handy benutzen,“ erklärte Schmautz.
Händler, die „kontaktlos-fähige“ Terminals einsetzen, können ohne weiteren Aufwand Smartphone-Zahlungen von Sparkassen-Kunden akzeptieren. Derzeit steht die App für Nutzer von Android-Smartphones zur Verfügung. Sie wurde in der zweiten Jahreshälfte 2018 bundesweit 400.000 mal auf Kunden-Smartphones installiert, der Einsatz im Alltag steigt. Schmautz erläuterte: „Neue Lösungen brauchen immer ihre Zeit, bis die Kunden sie am Point-of-Sale tatsächlich einsetzen. Hier geht es erfahrungsgemäß nicht um Revolution, sondern um Evolution.“
Modernes Banking – Digitale Umgebungen
Mit einem Überblick über die neu etablierten digitalen Anwendungen der Sparkassen begann Roland Schmautz, Vizepräsident des Sparkassenverbands Bayern, seinen Ausblick in die Lösungen der Sparkassen-Finanzgruppe zur digitalen Transformation im Bankgeschäft. Mehrere Anwendungen, die im Jahr 2018 gestartet sind, werden bei immer mehr Sparkassen und ihren Kunden zu festen Bestandteilen des täglichen Bankings. „Wir machen den Menschen das Leben leichter – beim Bezahlen, beim Überweisen und beim Finanzieren.“
Bayerische Sparkassen: Gewinnabhängige Steuern (vorläufig) und gesellschaftliches Engagement
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Auf das gute Ergebnis führen die bayerischen Sparkassen 446 Millionen Euro an gewinnabhängigen Steuern ab (bereits vom Jahresüberschuss abgezogen). 203 Millionen Euro davon sind Gewerbesteuern, die erneut auch die bayerischen Kommunen stärken. Die Sparkassen übernehmen gemäß ihrem öffentlichen Auftrag auch eine besondere Rolle als Förderer in der Gesellschaft des Freistaats: Neben Sponsoring­ und Spenden haben die 65 bayerischen Sparkassen und der Sparkassenverband 2018 insgesamt 114 Stiftungen unterhalten, mit denen sie soziale Zwecke, Umwelt, Kultur und Sport in ihren Geschäftsgebieten fördern. Insgesamt haben die Sparkassen 2018 über 46 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke und Einrichtungen bereitgestellt – das ist fast 1 Million pro Woche. Sie entlasten damit auch ihre Trägerkommunen. Davon profitiert die ganze Gesellschaft im Geschäftsgebiet – Kunden genauso wie Nichtkunden der Sparkassen.
Bayerische Sparkassen: Jahresüberschuss leicht gesunken
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Der Blick auf das Bewertungsergebnis zeigt einen guten Erfolg: Zwar waren im Wertpapiergeschäft nach den Turbulenzen an den internationalen Kapitalmärkten zum Jahresende 2018 deutliche Wertberichtigungen erforderlich. Im Kreditgeschäft waren aber trotz des gestiegenen Kreditvolumens nur geringe Zuführungen zur Risikovorsorge notwendig. Hier spüren die Sparkassen die robusten wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Kunden. Das Betriebsergebnis nach Bewertung liegt daher mit 970,9 Millionen Euro leicht über dem Niveau des Vorjahrs. Netzer dazu: „Die Konjunktur gibt uns noch immer Rückenwind beim Bewertungsergebnis. Vorsorglich werden aber bereits jetzt Wertberichtigungen im Kreditgeschäft gebildet. Denn wir wissen, dass sich diese Konstellation so nicht dauerhaft fortsetzen kann.“
Nach den noch vorläufigen Berechnungen (Ende der Jahresabschlussprüfungen: 31.05.2019) wird nach Steuern am Ende ein Jahresüberschuss von343 Millionen Euro (2018: 360 Millionen Euro) stehen. Die bayerischen Sparkassen nutzen diesen Gewinn, um ihr Eigenkapital weiter zu stärken. So sind sie als verlässlicher Kreditgeber auch für wirtschaftlich schwierigere Zeiten gerüstet.
Bayerische Sparkassen: Betriebsergebnis vor Bewertung rückläufig
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2018 erzielten die bayerischen Sparkassen ein Betriebsergebnis vor Bewertungvon rund 1.670 Millionen Euro. Es liegt um 5,0 Prozent bzw. 87,6 Millionen Euro unter dem Vorjahresergebnis. Maßgeblich für diese Entwicklung war, dass der Rückgang des Zinsüberschusses (-142,5 Millionen Euro) auch durch große Anstrengungen nicht einmal zur Hälfte aufgefangen werden konnte. Eine Steigerung der Provisionsüberschüsse (+35,9 Millionen Euro) und gesunkene Verwaltungsaufwendungen (-16,4 Millionen Euro) reichten nicht aus, um der Entwicklung die Stirn zu bieten. Dementsprechend hat sich auch die Cost-Income-Ratio der bayerischen Sparkassen von 63,3 Prozent in 2017 auf 64,3 Prozent in 2018 verschlechtert. Um einen Euro zu verdienen, mussten die bayerischen Sparkassen im vergangenen Jahr also 64 Cent aufwenden.
Die Entwicklung des operativen Ergebnisses zeigt, dass sich die Spielräume zum Gegensteuern verkleinert haben. Die Sparkassen reagieren konsequent auf die veränderten Rahmenbedingungen und stellen sich mit Effizienzsteigerungs-Programmen entschieden gegen die außerordentliche Ertragsbelastung durch den rückläufigen Zinsüberschuss. Gleichzeitig schlägt sich auch das hohe Kundenvertrauen in verbesserten Provisionserträgen nieder. Diese Effekte reichen jedoch nicht mehr aus, um das Betriebsergebnis – wie in 2017‑ zu stabilisieren. „Das Betriebsergebnis ist im Durchschnitt noch auskömmlich. Doch wir spüren die Folgen der EZB-Nullzinspolitik schmerzhaft,“ rügte Netzer.
| 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
Betriebsergebnis vor Bewertung (in Mio. €) | 1.846,4 | 1.815,3 | 1.735,5 | 1.757,6 | 1.670,0 |
in % der DBS | 1,01 % | 0,96 % | 0,89 % | 0,88 % | 0,81 % |
Die Stabilisierungsmaßnahmen der bayerischen Sparkassen greifen auf verschiedenen Ebenen:
- Das lebhafte Wachstum im Kundengeschäft und vereinzelte Preisanpassungen führten zu einer leichten Steigerung des Provisionsüberschusses um 35,9 Millionen Euro (+2,8 Prozent; 2017: +9,9 Prozent). Netzer dazu: „Die Sparkassen konnten in den letzten Jahren den Provisionsüberschuss jeweils gut steigern. Nach dem Jahr der Preisanpassungen 2017 war jetzt Stabilisierung angesagt, solche Effekte kann man nicht wiederholen.“
- Beim Personalaufwand zeigen sich wieder Effekte aus Altersteilzeitprogrammen, reduzierten Arbeitszeiten/Teilzeitmodellen und der konsequenten Nutzung der natürlichen Fluktuation (Mitarbeiterkapa-zitäten: ‑ 4,0 Prozent). Ohne Einschränkungen in der Kundenbetreuung konnte der Personalaufwand 2018 allerdings nur um 0,8 Prozentgesenkt werden. Die Tariflohnsteigerung im öffentlichen Dienst von. 3,19 Prozent seit März 2018 wurde dabei aber voll kompensiert.
- Der Sachaufwand konnte im Jahr 2018 nur leicht gesenkt werden
(-0,1 Prozent). Zwar gelang es den Instituten wieder durchgängig, interne Aufwandsposten zu senken. In den Kosten schlägt sich aber nieder, dass 2018 besonders viele Kundenkarten ausgetauscht wurden und außerdem externe Kostenpositionen für Regulatorik und Gebühren angestiegen sind.
Bayerische Sparkassen: Zinsüberschuss weiterhin rückläufig
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Die Geschäftsentwicklung zeigt, dass die bayerischen Sparkassen weiter wachsen. Der große Markterfolg gibt ihrem Geschäftsmodell Recht. In der Ertragsentwicklung kann sich dieses Wachstum allerdings wieder nicht niederschlagen, da der Zinsüberschuss in der aktuellen Zinssituation weiter zurückgeht (-4,1 Prozent). Diese Erträge können nicht parallel mit der Geschäftsentwicklung wachsen, in Relation zur Durchschnittlichen Bilanzsumme sinken sie bereits im siebten Jahr in Folge sogar sehr deutlich. „In den kommenden Jahren dürfte sich diese Entwicklung noch verschärfen. Mit dem Blick auf unsere gestiegenen Sichteinlagen in Höhe von knapp 119 Milliarden und den negativen EZB-Einlagezins von 0,4 Prozent zeigt sich das Spannungsfeld sehr deutlich“, erklärte Netzer.
| 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
Zinsüberschuss (in Mio. €) | 3.775,1 | 3.748,7 | 3.606,3 | 3.447,6 | 3.305,1 |
in % der DBS | 2,06 % | 1,98 % | 1,85 % | 1,73 % | 1,60 % |
„Der Zinsüberschuss ist die Haupt-Ertragsquelle der Sparkassen und bestimmt letztlich über den Erfolg eines Geschäftsjahrs. Wir haben hier nach wie vor die verrückte Situation, dass wir eigentlich kräftig wachsen, doch der Erfolg von der Nullzinspolitik quasi sofort wieder aufgefressen wird. Das können wir auch bei bester Gegensteuerung nicht ganz kompensieren,“ so Netzer. „Der Zinsüberschuss wird strukturell bedingt noch weiter sinken. Auf Dauer wird es aber immer schwieriger, den Rückgang über andere Ertragsquellen und Kostensenkungen aufzufangen.“
Bayerische Sparkassen: Geldvermögen der Kunden deutlich gestiegen
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2018 war ein Jahr der Geldvermögensbildung: Die privaten Kunden der bayerischen Sparkassen legten 8,8 Milliarden Euro neu auf ihren Konten, Depots, in Bausparverträgen und Lebensversicherungen an. Das sind 28 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Die Menschen kehren zurück zum Sparen, schätzen den Vermögensaufbau wieder höher ein als den Konsum“, hob Netzer hervor. “Mit Blick auf die Altersvorsorge ist das eine äußerst erfreuliche Entwicklung. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass nicht alle Einkommensgruppen diese Möglichkeiten haben.“
Auch wenn die Börsen zum Jahresende manche Wertzuwächse aus den ersten Monaten wieder eingedampft haben, war 2018 insgesamt ein solides Jahr im Wertpapiergeschäft. Nach dem Rekordjahr 2017 hat sich das Wertpapiergeschäft der bayerischen Sparkassen 2018 stabilisiert. Die Käufe nahmen zwar leicht ab, die Verkäufe lagen aber um 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies lässt darauf schließen, dass die Kunden mehr Investments behalten und vielmehr ihre Portfolios veredelt haben. Dabei übersteigen zum sechsten Mal in Folge die Wertpapierkäufe wieder die -verkäufe, der Nettoabsatz stieg auf 2,73 Milliarden Euro (+58 Prozent). Dies ist der höchste Wert seit 6 Jahren.
Dabei haben mehr Kunden der bayerischen Sparkassen die Vorzüge des regelmäßigen Wertpapiersparens erkannt. Die Zahl der Fondssparpläne mit unserem Verbundpartner Deka stieg um fast 78.000 Verträge (+11 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegen die Bayern bundesweit vorne. „Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Märkte beweisen breit aufgestellte Fondssparpläne ihre Stärke. Insbesondere Sparpläne auf Aktienfondsbasis leisten so mit kleinen monatlichen Beträgen ihren Beitrag zum Vermögensaufbau. Wir fordern deshalb nochmals, die Wertpapierberatung nicht vom Provisions- auf ein Honorarmodell umzustellen. Die Eintrittsschwelle wäre damit zu hoch, viele Kunden mit geringeren Vermögen würden zulasten ihrer Altersvorsorge auf die Beratung verzichten,“ so Netzer.
Bayerische Sparkassen: Noch stärkerer Zuwachs bei den Kundeneinlagen
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Die Einlagen der Sparkassenkunden sind 2018 trotz niedrigster Zinsen noch kräftiger angestiegen als im Vorjahr: Sie stiegen um 7,3 Milliarden Euro auf 167,2 Milliarden Euro (+4,5 Prozent).
| 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
Einlagenvolumen (in Mrd. €) | 146,0 | 151,8 | 156,6 | 159,9 | 167,2 |
Veränd. ggü. Vorjahr | +2,9 % | +4,0 % | +3,2 % | +2,1 % | +4,5 % |
Der Zuwachs resultiert mengenmäßig in erster Linie aus Sichteinlagen von Privatkunden. Doch auch Unternehmen und öffentliche Haushalte haben ihre Einlagen 2018 – nach einem Rückbau in 2017 – sogar wieder überproportional erhöht. Netzer dazu: „Das Gefüge um die Niedrigzinsen hat sich eingependelt. Auch wenn die Einlagenkonditionen derzeit schwierig sind, zeigt sich, dass die Sparkassen als sicherer Anlageort gefragt sind. Obwohl uns das momentan betriebswirtschaftlich eher belastet, schätzen wir diesen Vertrauensbeweis. Die Kunden wissen, dass die Sparkassen alles tun, um ihre Einlagen langfristig zu bewahren und so bald als möglich auch wieder zu vermehren.“
Bayerische Sparkassen: Immobilienkredite steigen weiter
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Schwung zeigte sich auch im Markt für Immobilienkredite. Der Bestand wuchs 2018 um 5,0 Prozent auf 73,7 Milliarden Euro.
Fast 70 Prozent davon entfallen auf Immobilienkredite für Privatpersonen(50,4 Milliarden Euro; +3,7 Prozent). Dieser Bestand wächst allerdings inzwischen langsamer als der von Bauträgern und anderen Wohnungsunternehmen (+9,9 Prozent). Auch das Neugeschäft mit Privaten wächst langsamer. Netzer: „Obwohl Bauträger in der Regel nicht zu den klassischen großen Kundengruppen der Sparkassen zählen, wächst ihr Anteil an den Immobilienfinanzierungen. Daran sehen wir, dass sich der Markt für private Immobilien zusehends verengt. Private kommen vor allem in Ballungsgebieten immer seltener zum Zuge. Sie lassen ihre Mittel dann unangetastet und warten auf neue Gelegenheiten.“
Im Bauspargeschäft verzeichneten die bayerischen Sparkassen erfreuliche Zuwächse: „Immer mehr Menschen nutzen die gute Gelegenheit, sich heute mit einem Bausparvertrag langfristig niedrige Kreditzinsen zu sichern,“ strich Netzer heraus.Nach einem bereits guten Jahr 2017 konnten die Sparkassen2018 noch einmal 9,8 Prozent mehr Bausparverträge ausgeben, so dass am Ende eine Bausparsumme von über 6,9 Milliarden Euro
stand.