08.07.2020 | 94. Verbandsversammlung des Sparkassenverbands Bayern

Finanzminister lobt Sparkassen: „Leben in weltweiter Krisensituation – Bayern meistert die Herausforderung – Sparkassen sind Rückgrat der regionalen Wirtschaft“

Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Finanzen und für Heimat und Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern

Anlässlich der Ordentlichen Verbandsversammlung 2020 des Sparkassenverbands Bayern, die im Zeichen von Covid19 in reduziertem Rahmen stattfand, hat der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker den bayerischen Sparkassen Anerkennung für ihre Arbeit in der Corona-Krise gezollt: „Unser Hausbankenprinzip ist ein Erfolgskonzept. Dabei waren die Sparkassen erneut Stabilitätsanker und werden dem Vertrauen gerecht, das in sie gesetzt wird.“

Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, hatte zuvor im Rückblick auf die vergangenen Monate festgestellt: “Wir Sparkassen können Krise – von der Finanzkrise bis zur Corona-Pandemie sind wir ein solider Anker. Auch in unberechenbaren Zeiten können wir flexibel agieren und unsere Privat- wie Gewerbekunden verlässlich begleiten. Unsere Berater haben die Unternehmen direkt angesprochen, intensive Beratungsgespräche geführt und tausende Anträge bearbeitet. Wir finden für jeden Kunden die individuell beste Lösung um die wirtschaftlichen Corona-Folgen gut zu bewältigen.“

In den ersten 5 Monaten des Jahres 2020 verzeichneten die 64 bayerischen Sparkassen ein Kreditneugeschäft mit Unternehmenskunden von 8,75 Milliarden Euro und damit eine Steigerung von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Inzwischen wurden über die bayerischen Sparkassen bereits rund 6.200 Förderkredite aus den staatlichen Corona-Hilfen der Förderbanken i. H. v. insgesamt 1,42 Milliarden Euro abgeschlossen.

Damit wird vielen mittelständischen Unternehmen eine Perspektive für die Zeit nach der Krise eröffnet. Gerade in den ersten Wochen waren außerdem für viele Betroffene Tilgungsaussetzungen für bereits bestehende Kredite ein besonders wirksames Mittel um die Liquidität aufrecht zu erhalten. Bis heute haben die Sparkassen in Bayern bei insgesamt 49.000 Kreditverträgen, davon mehr als die Hälfte von Gewerbe- und Firmenkunden, die Tilgung für mehrere Monate ausgesetzt.

Staatsminister Füracker lobte den Beitrag der Sparkassen zur besonnenen Bewältigung der größten ökonomischen Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg: „Corona ist keine Krise wie jede andere. Mit Konsequenz und Disziplin sind wir dabei im Vergleich zu vielen anderen Industrieländern bislang gut durch die Krise gekommen. Die Banken spielen bei der kurzfristigen Versorgung der Wirtschaft mit Liquidität eine zentrale Rolle. Ohne Regionalbanken wie die bayerischen Sparkassen und der bewährten Zusammenarbeit wären eine so effektive Durchreichung der Förderkredite, die Kreditvergabe aus eigenen Bankmitteln und die vielen Tilgungsaussetzungen nicht möglich gewesen. Beratung vor Ort und langjährige Kundenbeziehungen zahlen sich hier aus. Unternehmen wurde zügig geholfen, und sie werden auch jetzt weiter eng durch die Situation begleitet.“

Präsident Netzer setzte hinzu: „Corona hat auch uns selbst wieder eindrücklich gezeigt, wer wir sind und was wir alles können. Ich bin stolz auf unsere Institute, die gerade in der Krise so flexibel, leistungsfähig, flott und unbürokratisch arbeiten. Wir haben z. B. innerhalb von 14 Tagen einen völlig neuen Online-Prozess für den Umstieg zum Online-Banking auf die Beine gestellt ‑ die Kunden können sich jetzt sofort im Internet freischalten lassen.“

Mit Blick auf die Zukunft ist Netzer zuversichtlich: „Auch wenn die Lage unsicher bleibt – unruhige Kapitalmärkte, mögliche kommende Insolvenzen und weitere Zweitrundeneffekte – und wir uns auf neue Belastungen, schnellen Wandel und hohe Volatilitäten einstellen müssen: Ich bin überzeugt, dass die Sparkassen gestärkt aus dieser Phase hervorgehen werden.“