06.07.2022 | 96. Ordentliche Verbandsversammlung des Sparkassenverbands Bayern

Bauminister lobt gemeinsame Anstrengungen von Freistaat und Sparkassen für bezahlbaren Wohnraum

Vizepräsident Roland Schmautz, Sparkassenverband Bayern 2. Verbandsvorsitzender Matthias Dießl, Landrat Fürth Präsident Prof. Dr. Ulrich Reuter, Sparkassenverband Bayern Staatsminister Christian Bernreiter, Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr 1. Verbandsvorsitzender Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister Fürth Bundesobmann Walter Strohmaier, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Niederbayern-Mitte

An einem Strang ziehen die bayerischen Sparkassen mit dem Freistaat bei der Schaffung und Finanzierung bezahlbaren Wohnraums in Bayern. Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, heute Gast der Verbandsversammlung der bayerischen Sparkassen und ihrer Träger in Landshut, betonte, dass der Freistaat weiterhin so viel bauen werde, wie es geht, damit die Menschen attraktiven, nachhaltigen und vor allem bezahlbaren Wohnraum haben. Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, stellte fest, dass Wohnen zur sozialen Frage unserer Zeit werde. Wie Sparkassen dazu beitragen können, bezahlbaren und attraktiven Wohnraum für Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, sehe er als fundamentale Frage ihres Öffentlichen Auftrags. Beide waren sich einig, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit von Wohnbauförderung und ‑finanzierung gerade für die kommenden Jahre sei, in denen sowohl mehr als auch energieeffizienter Wohnraum benötigt werde.

Bernreiter betonte: „Die Wohnraumförderung ist seit Jahren auf Rekordniveau: Insgesamt stehen 2022 über 864 Millionen Euro zur Verfügung. Aber eine erfolgreiche Förderung gelingt nur, wenn alle gemeinsam anpacken. Vielen Dank, dass die bayerischen Sparkassen als Baufinanzierer und Ansprechpartner vor Ort mithelfen!“ Bernreiter will dabei vor allem die Innenstädte stärken: „Die Leistungspalette der Sparkassen-Finanzgruppe ist groß. Es freut mich sehr, dass Sie dieses Spektrum auch zur Stärkung der Innenstädte nutzen. Zusammen mit dem Bund und der EU haben wir seit dem Start der Städtebauförderung vor 50 Jahren rund 7 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um unsere Innenstädte für die Zukunft weiterzuentwickeln. Gezielte Finanzierungsmodelle für das Bauen im Bestand anstatt auf der „Grünen Wiese“ könnten noch mehr dabei helfen, dass Bauherren gezielt in der Innenstadt investieren.“

Reuter bekräftigte das Engagement der 61 bayerischen Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen wie LBS Bayern, Versicherungskammer und BayernLB für den Immobilienmarkt: “Wir stehen gerne in allen Regionen Bayerns bereit um die örtlichen Aufgaben gemeinsam mit den Menschen dort anzugehen – dabei sind es gerade die Ballungsgebiete, in denen es zunehmend schwer ist, adäquaten Wohnraum zu finden. Jetzt geht es darum, mit voller Kraft nach vorne zu arbeiten. Wir müssen Hand in Hand mit der Bundes- und Landesförderpolitik Lösungen finden, die den Menschen wirklich helfen und dabei die ökologische Transformation vorantreiben. Immobilien spielen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende, denn in Deutschland gehen etwa ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO2-Emmissionen auf den Gebäudesektor zurück. Die Sparkassen und unsere Verbundpartner stellen dabei entsprechende Finanzierungsmodelle für Kommunen und gewerbliche Kunden bereit.“

Reuter warnte an der Stelle aber auch, dass der Bau und der Erwerb von Wohneigentum für viele Menschen nach jahrelangem Preisauftrieb, jetzt deutlichem Zinsanstieg sowie inflationsgetriebenen Bau- und Materialkostenzuschlägen immer schwerer realisierbar seien, denn die Schere zwischen arm und reich auch in Deutschland sei weiter aufgegangen. Er betont deshalb: „Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Zinswende deutet sich jetzt ein neuer Bausparboom an und das ist nicht nur unmittelbar für Wohnbauprojekte wertvoll, sondern v. a. auch für die persönliche Altersvorsorge. Das ist immens wichtig, um Vermögensbildung auch mit geringeren Einkommen zu ermöglichen. Wir müssen in Deutschland auch endlich anfangen darüber nachzudenken, warum wir Deutschen im Vergleich zum europäischen Ausland so wenig selbstgenutztes Wohneigentum und so wenig Aktien besitzen. In anderen Ländern ist das Vermögen ganz anders zwischen Privaten und dem öffentlichen Sektor verteilt, das unterstützt die persönliche Altersvorsorge enorm.“

Laut Bernreiter wird der Freistaat Bayern die Haushalte an der Schwelle zur Wohneigentumsbildung weiterhin unterstützen: „Mit der Eigenwohnraumförderung unterstützen wir Menschen beim Kauf vom Eigenheim.Den Kauf von Bestandsgebäuden fördern wir dabei erhöht. Er macht mittlerweile den Großteil der Förderobjekte aus. Damit unterstützen wir die Nutzung bestehender Bausubstanz und der darin gespeicherten grauen Energie, was zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt.“