14.01.2022 | Corona-Wirtschaftshilfen: Überbrückungsfinanzierung der Hausbank hilft

Sparkassen können die Zeit bis zur Auszahlung der Überbrückungshilfe IV überbrücken

Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassenverbands Bayern

Seit dem 7. Januar dieses Jahres können Unternehmen und Selbständige in Bayern Anträge auf Überbrückungshilfe IV stellen, doch die Bearbeitung der eingehenden Anträge verzögert sich im Moment aus technischen Gründen und kann voraussichtlich erst Mitte Februar starten. Diese Verzögerung trifft viele Selbstständige und Unternehmen hart, denn sie haben zum Teil bereits einen Großteil ihrer Rücklagen eingesetzt, um in der Corona-Krise durchzuhalten. In dieser Situation können die Sparkassen ihren Kunden mit einer Zwischenfinanzierung unter die Arme greifen und so Liquiditätsengpässe überbrücken, solange die Überbrückungshilfe IV noch nicht ausgezahlt werden kann. Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Sparkassenverbands Bayern rät betroffenen Unternehmen und Selbständigen: „Es ist jetzt besser, rechtzeitig auf die Sparkasse zuzugehen, als zu lange hinzuwarten. Eine mögliche Überbrückungsfinanzierung kann dann rasch abgeklärt, geprüft und gegebenenfalls ausgezahlt werden.“ Basis hierfür kann eine Bestätigung eines prüfenden Dritten – i. d. R. der Steuerberater des Unternehmens – über die Antragstellung auf dem Ausdruck des gestellten Antrags sein, den dieser im Auftrag des Antragstellers an dessen Sparkasse sendet.

Die bayerischen Sparkassen zählen rund 40 Prozent der bayerischen Mittelständler und zwei Drittel des Handwerks zu ihren Kunden. Reuter: „Durch die Nähe und den meist langjährigen persönlichen Umgang vor Ort haben sich im Lauf der Jahre belastbare Beziehungen gefestigt. Sie ermöglichen jetzt für Viele auch eine rasche Kreditentscheidung.“ Als sehr pragmatisches und schnell verfügbares Instrument zur Liquiditätssicherung haben sich auch die Corona-Schnellkredite der KfW und LfA Förderbank Bayern erwiesen. Diese können seit Pandemiebeginn ebenfalls über die Sparkassen unbürokratisch beantragt werden. Zusammen mit Liquiditätssicherungen der Landwirtschaftlichen Rentenbank konnten so bis Dezember 2021 bereits 2,8 Milliarden Euro für öffentliche Corona-Hilfskredite über bayerische Sparkassen ausgereicht werden. Im selben Zeitraum hat sich insgesamt der Kreditbestand der Sparkassen an Unternehmen und Selbständige um über 8,5 Milliarden Euro erhöht. Reuter: „Es empfiehlt sich, Kontakt aufzunehmen.“