Das rechtlich unabdingbare Fundament der Fusion ist ein gemeinsamer Staatsvertrag des Freistaats Bayern und der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Dieser Staatsvertrag liegt im Entwurf vor und wird nach Zustimmung der jeweiligen Landesregierungen im neuen Jahr den drei Landtagen zur Beschlussfassung vorgelegt. Erst wenn die Landtage zugestimmt haben, kann der Fusionsvertrag von den Trägern unterzeichnet werden. Im Anschluss daran ist dann sowohl die Genehmigung dieses Fusionsvertrages wie der Satzung der neu geschaffenen LBS Süd durch die Rechtsaufsichtsbehörden der beteiligten Länder erforderlich.
Wenn diese Voraussetzungen bis zum Sommer geschaffen werden, dann könnten die beiden Landesbausparkassen handels- und steuerrechtlich rückwirkend zum 1. Januar 2023 vereinigt werden.
Ziel der Fusion ist es, die Zukunftsfähigkeit des LBS-Bausparens in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz mit dem neuen Institut noch weiter zu stärken. Mit der fusionierten LBS im Süden würde die dann mit Abstand größte Landesbausparkasse in Deutschland entstehen. Beide Institute kommen gemeinsam auf eine aggregierte Bilanzsumme von rund 37 Milliarden Euro. In ihren Büchern befinden sich 3,5 Millionen Bausparverträge über eine Bausparsumme von zusammen rund 147 Milliarden Euro.
Ende 2021 beschäftigte die LBS Bayerische Landesbausparkasse in München 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die LBS Landesbausparkasse Südwest zählte zum gleichen Zeitpunkt an ihren Standorten in Mainz, Karlsruhe und Stuttgart 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Kündigungen aufgrund einer möglichen Fusion sind ausgeschlossen. Die LBS Süd soll ihren Sitz in Stuttgart und München haben. Daneben gibt es einen Standort in Mainz mit einer Landesdirektion Rheinland-Pfalz und einen weiteren Standort in Karlsruhe.
An der neuen LBS Süd werden die drei Träger mit folgenden Anteilen beteiligt sein: Der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz mit 7,3 Prozent, der Sparkassenverband Bayern mit 41,5 Prozent und der Sparkassenverband Baden-Württemberg mit 51,2 Prozent.
Die Präsidentin und die Präsidenten der drei Sparkassenverbände, Beate Läsch-Weber, Prof. Dr. Ulrich Reuter und Peter Schneider, sind von den Vorteilen einer Fusion überzeugt: „Bausparen hat Zukunft, denn damit haben die Menschen eine einzigartige Möglichkeit, sich langfristig vor weiter steigenden Zinsen zu schützen. Angesichts der derzeit schnell anziehenden Zinsen wird das Bausparen noch attraktiver als es in der Vergangenheit schon war. Mit der LBS Süd wollen wir durch die Vereinigung der zwei im Markt hervorragend positionierten Häuser gemeinsam eine noch stärkere Bausparkasse im wirtschaftlich starken
Süden Deutschlands schaffen“, so Läsch-Weber, Prof. Reuter und Schneider.
„Gleichzeitig wird durch die Bündelung der beiden sehr gut aufgestellten Häuser die Zukunftsfähigkeit einer schlagkräftigen Landesbausparkasse im Süden Deutschlands langfristig gesichert. Dies ist nicht nur eine wichtige Botschaft für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den Außendienst, sondern auch für unsere Kundinnen und Kunden. Sie werden auch in den kommenden Jahrzehnten eine äußerst starke LBS an ihrer Seite haben, die das ganze Leistungsspektrum des Bausparens vollumfänglich abdeckt.“